Schulvielfalt

Unterschriftsaktion zum Erhalt der Brühler Schulvielfalt

Worum geht es?

In der Sitzung des Schulausschusses am 17. Mai 2022 wurde über einen Antrag zur Bildung einer Gruppe, die für eine mögliche zweite Gesamtschule in Brühl ein Konzept entwickeln soll, beraten. Begründet wird dies unter anderem mit einer erwarteten steigenden Zahl an Schülerinnen und Schülern bis zum Jahr 2030. Im Rahmen der Diskussion brachten CDU, FDP, Eltern und anwesende Schulleiter massive Bedenken und stichhaltige Gegenargumente vor. Dennoch haben SPD & Bündnis 90 / Die Grünen ihren eingebrachten Antrag beschlossen. 

Wo ist das Problem?

  • Mit einer weiteren Gesamtschule werden die bestehenden Realschulen sowie die Hauptschule überflüssig. Die Gründung einer zweiten Gesamtschule bedeutet die Auflösung der städtischen Brühler Haupt- und Realschule und damit das unwiederbringliche Ende der Brühler Schulvielfalt. 
  • Ginge die bisherige Vielfalt verloren, bestünde die Brühler Schullandschaft inklusive des erzbischöflichen Gymnasiums und des Berufskollegs aus fünf Oberstufen (Sekundarstufe II). Das geht weit über den Bedarf hinaus. Insbesondere für die bestehende Gesamtschule birgt dies eine Gefahr, keine ausreichende Anzahl an Schülerinnen und Schülern für die Oberstufe halten zu können, was eine Verringerung des bestehenden vielfältigen Kursangebots zur Folge hätte.
  • Bei einem verringerten Angebot unterschiedlicher Schulformen wäre ein Schulortswechsel für Schülerinnen und Schüler, die von einem Gymnasium abgehen müssen und keinen Platz an den Brühler Gesamtschulen bekommen, kaum vermeidbar.
  • Mit einem Blick in die Region – über Brühl hinaus – wird klar, dass eine weitere Brühler Gesamtschule in enormer Konkurrenz zu neuen oder bereits bestehenden Gesamtschulen – nicht nur in Brühl, sondern auch in Hürth, Wesseling, Weilerswist, Swisttal und sogar zwei Gesamtschulen in Wesseling – stehen würde.
  • Das Experiment hat zu viele offene Fragezeichen: Da die Schulentwicklungsplanung für die Unter- und Oberstufe noch nicht abgeschlossen ist, ist der genaue Bedarf für Brühl unklar. Somit fehlt die Grundlage zu Gedankenspielen für eine weitere Gesamtschule. Aus den bestehenden Zahlen geht wiederum nicht hervor, welche Schulformempfehlung Kinder erhalten sollen, die an der bestehenden Gesamtschule abgelehnt werden.

Was sind die Vorteile der bisherigen Schullandschaft?

  • Das bestehende Schulsystem (Dreigliedrigkeit) bietet enorme Vorteile der gezielten individuellen Förderung und einer persönlichen Vorbereitung auf das Berufsleben.
  • Hinsichtlich der Laufbahnvielfalt können sowohl an der Haupt-, als auch an der Realschule qualifizierte Abschlüsse in Form des Hauptschulabschlusses, der mittleren Reife und der Qualifikation für die Oberstufe erworben werden. 
  • Die Schullandschaft ist durchlässig gestaltet. Wenn Schülerinnen und Schüler die eingeschlagene Laufbahn – zum Beispiel auf dem Gymnasium – nicht schaffen, können sie meistens in Brühl bleiben, da andere Schulformen vorhanden sind.
  • Die Brühler Schullandschaft funktioniert und ist ausgewogen: Gerade durch die Vielfältigkeit an Schulformen ist die Brühler Schullandschaft attraktiv und stellt im Vergleich zu Nachbarkommunen nahezu ein Alleinstellungsmerkmal dar. 

Was ist die Alternative?

Erhalt der Brühler Schulvielfalt (Dreigliedrigkeit) mit solider Aufklärung über die Potenziale des dreigliedrigen Schulsystems und der Auslotung von Potenzialen einer Erweiterung der bestehenden Gesamtschule und des Max-Ernst Gymnasiums auf Grundlage der Erkenntnisse aus der bis dahin abgeschlossenen Schulentwicklungsplanung für die Unter- und Oberstufen.